Liebe Frau Günzler,
Wir sind inzwischen ein erfahrenes Haustauscher-Paar. Vor sechs Jahren fand unser erster Haustausch statt (Lancastershire/England), inzwischen waren wir schon zum achten Mal bei fremden Familien zu Gast in ihren Häusern.
Vor allem hat es uns England angetan. Wir sind begeistert von den herrlichen Gärten und Landschaften, sei es das Meer, die Berge, die Moore, die mittelalterlichen Städtchen, die eindrucksvollen Herrenhäuser, alles erreichbar in kurzen Distanzen. Allerdings haben wir festgestellt, dass man sich bei Haustausch mit Engländern darauf einstellen muss, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit der Sauberkeitsstandard, den man im eigenen Haus hat (auch wenn man alles andere als eine perfekte Hausfrau ist), nicht erreicht wird. Duschen tröpfeln dahin (als wir uns einmal am Flughafen mit einem englischen Paar auf der Heimreise trafen, meinte die englische Tauschpartnerin: “I love your shower!!!” - was wir gut verstanden). Dies hat allerdings auch damit zu tun, dass englische Häuser oft Jahrhunderte auf dem Buckel haben, was auch den besonderen Charme ausmachen kann. Wir können uns gut vorstellen, dass unsere rein funktionalen Bäder den Engländern zu nüchtern vorkommen.
Anfangs tauschten wir auch die Autos, sind aber inzwischen dazu übergegangen, mit dem eigenen Wagen zu fahren. Das Fahren auf der “falschen” Straßenseite auf kurvenreichen, engen Landstraßen, beidseitig dicht von Hecken bewachsen, kann ganz schön anstrengend sein, wenn man dann noch ein unbekanntes Auto fährt, bei dem die Schaltung auf der linken Seite ist.